Manchmal denke ich, dass der Niedergang Deutschlands nur und einzig und allein, durch den Dosenpfand entstand.
Herumlungernde Jugendliche, fettleibig, sich langweilend und potentiell kriminell durch den Dosenpfand.
Sie glauben das nicht?
Nun, der Dosenpfand hatte den Sinn und Zweck, die teuren und enorm unweltunfreundlichen Weißblechdosen vom Markt verschwinden zu lassen. Das hat funktioniert – zumindest im Falle der Dosen. Das es jetzt um so mehr Einwegplastikflaschen gibt, die man umständlich zurückgeben muss und welche letztendlich sowieso geschreddert und verbrand werden – egal ob man Pfand bezahlt oder nicht – ist eine andere Sache. Davon spreche ich an dieser Stelle nicht.
Ich spreche an dieser Stelle von fehlenden Weißblechdosen.
Abgesehen vom Trinkgenuss der mit keiner Flasche zu erreichen ist, hat die Weißblechdose eine weitere wesendlich wichtigere Funktion:
Sie baute Aggressionen ab, sie fördert das psychische Gleichgewicht und sorgt für sportliche Fitness! Diese wichtige Funktion hat sie gerade bei Menschen in der Adoleszenz, sprich bei Jugendlichen!
Eine Weißblechdose, geleert und auf den Boden geworfen, lädt dazu ein, sie platt zu treten.
Eine platt getretene Weißblechdose wiederum, hat folgende, teils (im Vergleich zum vorherigen Produkt) völlig neue Eigenschaften:
Sie ist ca. eishockeypuckgroß, bei etwa 100 Gramm Gewicht. Sie neigt wenn man sie fallen lässt – auf Grund des neuen Blech- Luftverhältnisses nur geringfügig zum Trumpfen und durch die nicht ganz runde Form rollt dieser – ich möchte sagen „neue“ – Gegenstand, nicht unkontrollierbar, in der Gegend herum. Und, und das ist dass wichtigste, dieser Gegenstand hat einen unglaublich großen Aufforderungscharakter:
Man möchte dagegen treten. Man wird dann noch eine weitere neue Eigenschaft entdecken:
Dieser Weißblechdosenpuck ist sehr zielgenau und lässt sich hervorragend mit den Füßen führen. Kurz, er ist ein idealer improvisierter Ball, um damit spontan kurze Fußballmatches vor, während oder nach der Schule auszutragen.
Generationen von Jugendlichen konnten so, im freundschaftlichen Einvernehmen, mit Gleichaltrigen spielen, sich aneinander messen und gleichzeitig dem Frust über die Schule, den Lehrern, den Eltern und dem Leben im allgemeinen, mit den Füßen einen Tritt geben. Gleichzeitig, beinahe unbemerkt, bauten sie so die überflüssigen Kalorien, die sie sich mit Hausmeisternegerkussbrötchen angefressen hatten, ab.
Generationen von kommenden Schülern wird dieser Spaß, diese Art von Sport und diese wichtige Integrationshilfe entgehen, denn es ist gleichsam unmöglich mit einer Zwangspfandplastikflasche Fußball zu spielen.
Herzlich Willkommen im Kreis der Blogger!
Dein erster Beitrag gefällt mir sehr gut.
Kompliment!
Und keine Sorge,
das Erscheinungsbild wird auch schon noch werden… 😉
Hi Dirk
Hübschen Blog hast Du da. Ich habe noch nicht alles gelesen, aber das werde ich nachholen. Bist auf jeden Fall jetzt in meinem RSS Reader abgespeichert.
Gruß
Christian