… wenn wir uns nicht mehr bewegen, bleibt auch die Erde stehen.“
Mit diesem Zitat des kenianischen Läufers Xola Nlopu möchte ich eine neue Reihe in meinem Block beginnen:
Laufen
Wer zu schnell ist, bremst sich aus
Als ich in meiner Jugend sehr grundlos sehr sportlich war, dachte ich, dies währet für immer. Leider musste ich mittlerweile feststellen, dass diese Annahme nicht stimmt.
Ich nahm nicht nur an Jahren, sondern auch an Pfunden zu und wurde langsam eine „Couch-Potato„.
Um dieses Schicksal von mir abzuwenden, unternahm ich vieles. Da sich das meiste davon aber als ebenso unnötig wie nutzlos erwies, will ich hier kein weiteres Wort darüber verlieren. Nur soviel: Zum Schluss blieb nur noch der Versuch, meinem Übergewicht davonzulaufen.
Dummerweise war ich nicht in der Lage ihm (also mir) zu entkommen, denn meine Pfunde befanden sich immer genau an der Stelle, an der ich mich gerade aufhielt. Sie waren bei mir und schwangen mit. Sie legten sich bei jedem Schritt auf meine Knochen und Bänder, die diese Kräfte nicht mehr gewohnt waren.
Es waren Aussagen wie diese die ich ignorierte:
„[…]dass man langsam beginnt, hatte ich ja schon beschrieben […] Je älter bzw. je mehr Übergewicht der Anfänger hat, desto vorsichtiger sollte er beginnen.“
http://www.karl-heinz-herrmann.de/Joggen/Laufplan-Anfaenger.php
Manchmal sind Menschen nicht in der Lage von anderen zu lernen, dieses Mal traf dies offensichtlich auf mich zu.
Mein sportliches Hauruckverfahren brachte mir ein paar schmerzhafte Bänderdehnungen und Sehnenzerrungen ein, auf die ich lieber verzichtet hätte. Irgendwann musste ich einsehen, dass ich mich den Erfahrungen Anderer nicht entziehen kann und besser auf sie gehört hätte.
Letztendlich habe ich mich doch (noch früh genug) ausgebremst und ging mein Training behutsamer an, was eigentlich nur hieß, langsamer zu laufen und größere Pausen einzulegen. Wer das Laufen zu beginnen möchte, dem empfehle ich dringend die Erfahrungen des „alten Hasen“ Karl-Heinz Herrmann.
Warum ich nicht leichter wurde
Ich wusste es vorher und so es war keine Überraschung für mich, dass ich viel weniger abnahm, als erhofft. Denn, das lehrten mich die erfahrenen Läufer, bei sportlicher Betätigung wird Fett erst einmal in Muskelmasse umgewandelt. Muskelmasse ist Fleisch und Fleisch ist schwerer als Fett. Im schlimmsten Fall wiegt man also nach dem Joggen mehr, als vor dem Joggen…Na Toll!
Dennoch weitermachen?
So laufe ich mit einem leicht dicken (aber bestimmt sehr muskulösen) Bauch herum und bin stolz auf meine Leistungen. Mittlerweile schaffe ich es ca. 8.5 km weit zu laufen, ohne dass ich irgendwelche körperlichen Beschwerden davontrage. Ich habe ca. 7 Kilo abgenommen und wiege noch rund 10 Kilo mehr als ich gerne würde. Zwar weiß ich nicht, wie viel davon Muskelmasse und wie viel Fett ist, aber das ist nicht weiter schlimm, denn meine Bänder und Sehnen tragen mein leichtes Übergewicht anscheinend problemlos, so dass ich mir keine großen Sorgen mehr darüber mache und weitertrainiere.
Meine Leistungen machen mich nicht nur stolz, sondern auch fröhlich, denn nach so einem Lauf bin ich jedes Mal mit einer Menge körpereigener Drogen angereichert und die sind wirklich nicht schlecht. 😀
Ich sehe einer schön laufenden Zukunft entgegen.
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