Was tun, wenn man etwas mag, das man eigentlich ekelig findet? Ich meine so etwas:
Nicht schön, oder? Und dennoch kann ich eine gewisse Gier nach diesem Produkt, welches der reinen kapitalistischen Lehre entspricht (= billigster Inhalt, hohes Suchtpotential, hoher Preis) nicht verleugnen .
Nach meiner Meinung hat man in solch einem Falle genau 3 Möglichkeiten:
- Man isst dieses Produkt nicht mehr.
- Man gibt seiner Gier nach und isst dieses ekelige Zeug weiterhin.
- Man experimentiert so lange, bis man eben diesen Geschmack auf unekelige Art und Weise reproduziert hat…
Der geneigte Leser, die geneigte Leserin, wird ahnen, dass ich mich für Möglichkeit 3 entschieden habe.
Fisch à la Bordelaise – my Way
(für 2 hungrige Personen):
Zutaten
- 500g Schollenfilets
- 2 Paprika (rot und gelb)
- 1 Zwiebel
- 1 Zitrone
- 1 große oder 2 kleine Knoblauchzehen
- 3 Petersilie Ästchen
- 1-2 Tel. Thymian
- ca. 75 gr Semmelbrösel
- brauner Zucker
- Salz
- 150g Butter
Die Schollenfilets säubern leicht salzen und in zwei kleine Auflaufformen stapeln, so dass es eine ungefähr 1-2 cm dicke Fischschicht ergibt.
Die Paprika sehr klein schneiden. Die Zwiebel sehr klein schneiden. Von der Zitrone mit einem Zestenreißer die ganze Zitronenschale abreißen.
Die Petersilie klein schneiden.
Die Knoblauchzehen pellen, klein schneiden, danach mit etwas Salz und der flachen Seite eines großen Messers zerdrücken.
Die Zitrone halbieren und den Saft einer Hälfte auspressen.
Die Butter in einer Pfanne zerlassen.
Die Zwiebeln hinzugeben und ein wenig glasig dünsten.
Die Paprika und die Zitronenzesten hinzugeben und ebenfalls ein wenig andünsten.
Anschließend Paniermehl unterrühren, bis eine nicht zu dicke breiartige Masse entsteht. Diese solange weiter erhitzen, bis das Paniermehl leicht kross geworden ist. An dieser Stelle entscheidet sich, ob die Kruste später knusprig wirkt oder nicht.
Zum Schluss die Petersilie unterrühren. Das Ganze mit etwas Zitronensaft, Thymian, Salz und braunem Zucker würzen.
Anschließend die „Bordelaise“ auf dem Fisch verteilen und bei 180 Grad ca. 25 Minuten im Backofen garen.
Ergebnis:
Die Scholle mit ihrem saftigen Fleisch, schlägt einen Seelachs als Unterlage um Längen. Die Kruste war leider ein bisschen zu wenige knusprig. Ich hätte beim Rösten des Paniermehls etwas mutiger sein sollen. Der Geschmack jedoch war großartig.
Es handelt sich hier eindeutig um eine klasse Alternative, welche das Fertigprodukt überflüssig macht…
„Fisch à la Bordelaise – your Way“ schmeckte mir auch früher schon gut.
Doch Deine aktuelle Variante mit Schollenfilet ist wirklich noch besser.
Das darfst Du gerne bald wieder machen…
Gourmandise