Graupeneintopf

Bei Graupeneintopf muss ich immer an meine Oma denken. An sie, an angeschlagene Teller, an einen riesigen Suppentopf, an eine Eckbank in der Küche auf der ich saß und an eine riesigen Kelle mit der der (zumeist aufgewärmte) Eintopf aus dem Topf geschöpft und  in den Teller gehäuft wurde. Genau, gehäuft, denn Graupeneintopf kann man spätestens am 2. Tag häufen. Die Graupen haben dann eine Großteil der Flüssigkeit des Eintopfs aufgesaugt. Eine herrliche Erinnerung.
Die Besonderheit einer Graupensuppe ist nicht in ihrem Geschmack zu suchen, sondern in ihrer Konsistenz: Die Stärke der Graupen verleihen der Flüssigkeit, in der sie schwimmen, eine gewisse Spannung. Man könnte sie auch verächtlich „schleimig“ nennen. Da ich Graupeneintopf aber liebe und nicht hasse, bringe ich dieses Wort mit diesem  klassischen Gericht nicht in Verbindung:

Foto Gourmandise

Zutaten:

Für die Brühe

  • 2 Zwiebeln
  • 1kg Nackenbraten
  • 1kg Suppenknochen
  • 3große Möhren
  • 300g Sellerie
  • ca. 1,5l Wasser

Zur Fertigstellung des Eintopfs

  • 350g Sellerie
  • ca, 15cm Grüner Lauch
  • 4 mittlere Möhren
  • 150g Graupen
  • 3Tl Zucker
  • Salz
  • Pfeffer

Die 3 Möhren grob kleinhacken, die 300g Sellerie schälen und in grobe Würfel schneiden, die 1 Zwiebel  schälen und grob klein schneiden. Alles in einem hoch erhitzbaren Öl recht scharf andünsten. Es darf (soll) ruhig am Boden etwas ansetzen.

Das angebratene Würzgemüse mit etwas Wasser ablöschen. Das Fleisch und die Knochen hinzugeben (hier musste ich in meinem Schnellkochtopf etwas puzzeln). Das restliche Wasser aufgießen.

Nun den Schnellkochtopf schließen und so hoch erhitzen wie bei dem Topf möglich, ohne das er zischt oder platzt. Dann eine 3/4 Stunde kochen lassen.

Währenddessen das restliche Gemüse säubern und so klein scheiden, wie man es in der Suppe haben möchte.

Den Druck vorsichtig auf dem Topf ablassen und den Inhalt durch ein Sieb in eine Schüssel (oder einen anderen großen Topf) gießen. Das Fleisch vom Knochen pulen und ggf. in mundgerechte Happen  schneiden.

Die Brühe noch einmal durchein feines Sieb in den Topf gießen. Gemüse und die Graupen hinzugeben. Mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen.

Das Ganze 20-30 min Kochen – fertig:

Fazit:

Sehr lecker, wenn auch nicht ganz wie bei meiner Großmutter. Ich glaube, das lag am Zucker. Den hatte sie für diesen Eintopf sicher nicht benutzt (er passte aber sehr gut).

2 Gedanken zu „Graupeneintopf

  1. Weickert

    habe eben zwei Teller, selbstzubereiteten,, Graupeneintopf verzehrt und bei der Gelegenheit das Thema Graupen im Internet angesehen. Bin auf Ihr Rezept gestoßen und fand das Anrösten des Gemüses und die Rinderbrühe dazu super. Allerdings war ich sehr über die Zutat Zucker verwundert! Das kann ich mir bei Graupen nicht vorstellen. Wahrscheinlich hatten Sie einen Linseneintopf im Hinterkopf. Bin auch ein Suppen- und Eintopf-fan, das hängt auch mit Erinnerungen an meine Großmutter zusammen und deren, heute russische polnische, Herkunft.
    Morgen gibts einen Kohlrüben-Eintopf mit Rindfleisch. Hatten diese Woche schon süßsauere Rote Beetesuppe mit Kartoffeln und einem Klecks Schmand. Frohes Kochen noch und freundliche Grüße.

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  2. Dirk Mochalski Artikelautor

    Dankeschön. Ja das mit dem Zucker ist etwas eigenartig. Ich habe bemerkt, dass (wirklich nur ein Quäntchen) Zucker den meisten Gerichten gut tut. Sozusagen, um die deftige Note zu unterstreichen. Allerdings erinnere ich mich, dass ich hier ein Quäntchen zuviel nutzte…
    Aber natürlich, ist Zucker an der Stelle sehr unüblich.

    Übrigens ist die Brühe bei mir keine Rinderbrühe, sie wurde mit Schweinefleisch zubereitet. Das ist bei meinen Großeltern aber tatsächlich so üblich gewesen.

    Ich bin ebenfalls ein großer EIntopffreund. Auch Rote Beete finde ich außerordentlich lecker.

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