Tortellini sollen dem Bauchnabel der Venus nachempfunden sein. Welche herrliche Vorstellung. Schon allein dieser Gedanke erzwingt die Notwendigkeit diese kleinen beinahe obszönen Leckereien einmal herzustellen, um zu testen, ob ihnen ein erotisches Moment innewohnt…
Wie genau das mit dem Nabel der Venus kam, kann man sehr schön in Petra Foedes Kulinarischen Zeitreisen nachlesen.
Jetzt aber erst einmal zu meinen Spinat/Ziegenfeta Tortellini in Tomatensoße.
Zutaten
Für den Teig
- 200g Mehl
- 2 Eier
Für die Füllung
- 280g Blattspinat
- 200g Ziegenfeta
- etwas Salz
- Muskatnuss
- 1 Knoblauchzehe
Für die Soße
- 3 Stangen Sellerie
- 4 mittlere Möhren
- 1 große Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Dose Tomaten
- 3 Tl Oregano
- Zucker
- Salz
- Pfeffer
- 1 Bund glatte Petersilie
- etwas Zitronensoße
Zum drüberstreuen
- Parmesan
Rezept(e)
Teig
Den Teig habe ich wie üblich hergestellt. Allerdings habe ich auf das Salz verzichtet und den Teig etwas dünner als für Nudeln ausgerollt (solange bis man den Untergrund durch den Teig sehen konnte).
Füllung und Falten
Die Füllung war eine einfache und eher klassische Kreation: Blattspinat, Feta, Knoblauch und Muskatnuss. Diese ergeben eine sehr leckere Masse, welche gut mit Nudeln gemeinsam genossen werden können.
Nun, in diesem Falle findet die Masse allerdings Ihren Platz in den Nudeln – was dem Geschmack natürlich keinen Abbruch tut, sondern vielmehr die sinnliche Anregung beim Essen steigern soll – dazu aber später mehr. Erst einmal zur Füllung:
Den Knoblauch in feine Stückchen schneiden.
Den Blattspinat in einem Topf unter Hitze auftauen, mit Salz, Muskatnuss und Knoblauch würzen. Den Spinat noch etwas einkochen lassen, damit er etwas weicher wird und die Flüssigkeit sich reduziert.
Den Spinat aus dem Topf nehmen und klein schneiden. (Ansonsten wird es schwierig, die langen Spinatstücke in die Tortellini zu bekommen):
Ziegenfeta hinzugeben…
…und solange untermengen, bis eine pastöse Masse entstanden ist.
Den Teig in Quadrate schneiden, je einen Spinathäufchen auftürmen und die Ränder befeuchten.
Die Tortellini wie in diesem Film „falten“ (der Mann im Film bin übrigens – und ausdrücklich – nicht ich ;-)):
So sieht denn dann der einzelne Tortellino aus:
Tomatensoße
Die Tomatensoße habe ich wie folgt hergestellt:
Die Würzgemüse (Sellerie, die Zwiebel und die Möhre) kleinschneiden und sehr(!) scharf anbraten.
Die Tomaten pürieren und das Gemüse damit ablöschen. Den Knoblauch sehr klein schnippeln und hinzugeben. Die „Tomatenbrühe“ ca. 1/4 h köcheln lassen. Anschließend das Würzgemüse mit einem Schaumlöffel „herausangeln“.
Die Soße mit Zitronensaft, Zucker, Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Den Bund Petersilie klein schneiden und zum Abschluss unter die Soße geben.
Tortellini garen
Viel Wasser mit 10 Gr Salz pro Liter Wasser zum Kochen bringen. Die Tortellini in das Wasser geben und so lange leicht seien lassen, bis sie langsam auftreiben. Anschließend die Tortellini noch 3-5 Minuten weiterköcheln. (Die Nudeln sind recht dick und haben Luft eingeschlossen aus diesem Grunde treiben sie etwas zu früh an der Wasseroberfläche.)
Die Tortellini aus dem Wasser holen, abtropfen lassen und in die Tomatensoße geben. Die Nudeln unterrühren und auf einen Teller geben, den Parmesan auf die Tortellini geben und servieren.
Fazit
Tortellinis sind wirklich lecker und etwas anderes als eine einfache Spaghetti mit Soße: Zuerst schmeckt man die Tomatensoße und das ist gut. Dann kommt der Tortellino: Man beißt vorsichtig auf die Nudel und die Füllung drückt sich an den Gaumen. Beides, Soße und Spinat und Feta kommen in sich einer Weise zusammen, wie man sie eigentlich nur bei anderen Gelegenheiten zu spüren bekommt. Geschmack und Geschmack vereinigen sich – dazwischen die Nudel. Das ist nicht nur gut! Das ist sehr gut! 😀
Einzig, ich hätte die Tortellini noch etwas länger garen lassen sollen, denn die eine und andere war noch etwas fest in der Mitte – ansonsten: Wow!
Dem „Wow!“ kann ich mich vollkommen anschließen.
Das war wahrlich außergewöhnlich gut.
Gourmandise