Was macht man, wenn man feststellt, dass man mittlerweile mehr Vegetarier zum Freundeskreis zählt, als Fleischfresser?
Man macht das gleiche wie damals, als sich abzeichnete, dass man sich das Rauchen bald nicht mehr leisten können und man mit ziemlicher Sicherheit schon bald ein Geächteter sein wird: Man passt sich an.
Nun gut, Vegetarier riechen nicht so unangenehm wie Raucher und sind im allgemeinen wirklich nette Menschen. Nicht ohne Grund zähle ich sie zu meinen Freunden. Ich bin auch nett, aber das ist für mich kein Grund grundsätzlich kein Fleisch mehr zu essen. Soweit geht meine Anpassung dann doch nicht. Aber, ich habe – damit meine Freunde meine Freunde bleiben – mich wirklich sehr bemüht, ein Tier schonendes Buffet zusammenzustellen:
Hier nun die einzelnen Rezepte:
Champignons
Diese Champignons waren wirklich gut. Sie sind, wie fast alle Antipastigemüse hier, sehr leicht zuzubereiten. Ich bin der Linie gefolgt, möglichst wenige Gewürze zu verwenden und die Zubereitung möglichst einfach zu halten.
Die Vorbereitung auf eine Party soll ja nicht in Stress ausarten, sondern ebenfalls Spaß machen.
Zutaten
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Rezept
Den Knoblauch kleinschneiden, mit etwas Salz bestreuen und mit der flachen Seite eines Messers zerdrücken.
Die Petersilie klein schneiden.
Die Pilze in einer Pfanne (ich benutze hierzu immer ein Wok) ungewürzt in Olivenöl braten, bis sie die gewünschte Konsistenz haben. Man benötigt für Champignons übrigens sehr viel Öl, da die Pilze das Öl wie ein Schwamm aufsaugen.
Anschließend die Hitze reduzieren, den Knoblauch zugeben und Salzen und Pfeffern. Noch ein wenig bei geringer Hitze ziehen lassen.
Danach umfüllen ggf. noch etwas abschmecken. Zum Schluss die Petersilie unterheben. Über Nacht ziehen lassen. (Sie schmecken aber auch schon am selben Tag)
Zucchini
Zucchini mit Salz, Pfeffer und Zitrone so einfach so lecker. Wirklich, mehr braucht es nicht.
Zutaten
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Rezept
Die Zucchini putzen und in dünne Streifen schneiden, die halbe Knoblauchzehe mit etwas Salz sehr fein zerdrücken. Dann in Olivenöl anbraten, bis sie die richtige Konsistenz haben, anschließend mit etwas Zitronensaft ablöschen (nicht zu viel) und mit Knoblauch, Pfeffer und Salz würzen, ggf. noch einmal kurz erhitzen.
Paprika
Diese Paprika schmecken mit ihrer leichten Süße und einem Hauch von Thyminan viel raffinierter als die Zutaten es vermuten lassen.
Zutaten
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Rezept
Die Paprika putzen, entkernen und in mundgerechte Streifen schneiden.
Anschließend in Olivenöl anbraten, bis sie die richtige Konsistenz haben.
Dann mit Salz, Thymian und Zucker würzen. (Achtung: das Würzen sollte man tunlichst nach dem Anbraten vornehmen, denn gerade der Zucker neigt zum karamellisieren. Karamellisierter Zucker ergibt einen ganz anderen Geschmack bzw. schmeckt bitter, wenn man den Zucker zu lange in der heißen Pfanne lässt.
Schwarze & grüne Oliven
Ja, ich muss zugeben ich bin olivenabhängig… Bei uns befinden sich eigentlich immer welche im Kühlschrank. Wenn ich Nachschub hole, dann liegt immer die 500g oder 800g Packung im Einkaufswagen, – darunter lohnt es sich nicht. Da könnte ich gleich mein Lager in dem Geschäft aufschlagen, um mir die Benzinkosten zu sparen.
Die schwarzen Oliven sind mir am liebsten und am besten schmecken mir die Oliven von Marmarabirlik mit der Kennzeichnung „Mega“ (der in der Goldenen Packung). Man bekommt sie im türkischen Supermarkt um die Ecke.
Zutaten
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Rezept
Die Oliven abtropfen lassen und in eine Schüssel geben.
Den Rosmarin sehr klein schneiden und ggf. im Mörser etwas zerstoßen. Den Knoblauch zerdrücken (so gibt er den Geschmack schneller ab). Beides hinzugeben.
Die Zitrone halbieren und von einer Hälfte eine Scheibe abschneiden. Die restlichen beiden (fast)Hälften auspressen. Den Zitronensaft nach Geschmack darüber geben. Olivenöl hinzugeben und kräftig unterheben. Die Zitronenscheibe obenauf als Deko obenauf legen.
Nun sollten die Oliven wenigstens 24h ruhen. (Man sollte sie aber ab und zu umrühren und möglichst immer eine Olive probieren, um zu überprüfen, ob auch alles richtig ist und sie auf dem richtigen Weg sind.)
Tomaten mit Mozzarella aus dem Backofen
Mozzarella gehören einfach zu einem Antipastibuffet. Diese hier hinterließen einen zwiespältigen Eindruck: Sie waren zwar sehr lecker, aber auch sehr mild im Geschmack. So konnten sie nicht ganz so gut gegen die restlichen Gemüse anschmecken und wirkten neben den anderen etwas fad. Sie sind also eher geeignet, um als Vorspeise für diese Antipasti zu dienen.
Zutaten
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Rezept
Die Tomaten in Scheiben schneiden und in eine Backform legen. Dann salzen und pfeffern.
Den Mozzarella fein zerrupfen und auf den Tomaten verteilen.
Das Ganze mit Salz und Pfeffer bzw. mit Paprika würzen. Dann im Backofen bei 180 Grad so lange erhitzen, bis der Mozzarella geschmolzen ist und leicht braun wird.
Herausholen, abkühlen lassen und mit gerupften Basilikumblätter bestreuen.
Schafsfeta mit Rosmarin & Schafsfeta mit Paprika
Schafskäse ist lecker. Angemachter Schafskäse übertrifft diesen Genuss aber um ein Vielfaches.
Auch Feta sollte man nicht mit zu vielen unterschiedlichen Gewürzen überladen. Nur Olivenöl und ein, zwei Geschmack gebende Komponenten sollten reichen. Dieser Feta sind kaum zu überbieten. (Vielleicht von Oliven…)
Zutaten
Rosmarin
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Paprika
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Rezept
Rosmarin
Den Rosmarin kleinschneiden und im Mörser etwas zerstoßen. Den Feta in Stücke schneiden, mit Rosmarin, Jogurt und Olivenöl würzen. Vorsichtig unterheben und ggf etwas nachsalzen.
Paprika
Den Feta in Stücke schneiden und mit Paprika, Jogurt und Olivenöl würzen. Vorsichtig unterheben und ggf etwas nachsalzen.
Jogurtsoße mit Minze
Irgendwo habe ich gelesen, dass es die türkische Küche, in Ihrer Raffinesse und Vielfältigkeit der Französischen oder Italienischen ebenbürtig ohne weiteres aufnehmen kann. Ich weiß nicht ob das stimmt, auch wenn ich vermute, dass es so ist. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass die Türken uns eine wirklich spannende und große Vielfalt bieten, die weit, weit über die Döner und Lahmacun hinausreicht.
Ein tolles Beispiel ist diese Jogurtmischung mit Minze. Die Minze lässt den Dip besonders frisch und lecker und kein bisschen schwer werden.
Zutaten
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Rezept
Alles verrühren. Die Milch nutzen, um den Jogurt leicht zu verdünnen.
Gurken mit Schafsfeta
Gurken mit Schafsfeta ist eine frische netter kleiner Snack. Früher reichte uns dies und eine Flasche gekühlter Weißwein für ein Picknick am Strand. Welches nach dem Einkauf der ein oder anderen weiteren Flasche gern auch mal bis in die Nacht dauern konnte.
Zugegeben, der Weißwein war billig und der Feta hatte mit Schafen nichts zu tun – aber die Sommernächte waren unbeschreiblich…
Zutaten
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Rezept
Die Gurken in Scheiben schneiden. Den Knoblauch zerdrücken, die Schafsfeta kleinschneiden und zu den Gurken geben. Salzen, Pfeffern und mit Olivenöl übergießen und unterheben.
Dieses Rezept sollte nicht am Vortag zubereitet werden, da die Gurken dann schlabbrig werden.
Dank an den Carnivoren Dirk für das tolle Buffet. So was von lecker, schlicht und ergreifend. Rosmarin und Knoblauch sind eine großartige Erfindung.
Es freut mich sehr, dass es gemundet hat – obwohl von einem Carnivoren angeboten.
Und ja, Rosmarin und Knoblauch sind großartig.
Also: Bis zum nächsten gemeinsamen Mahl.
Ja, es gibt teilweise wirklich leckere vegetarische Gerichte von denen man einfach nur erst mal baff ist. So ging es mir als ich das erste mal die „nach Fisch duftenden Auberginen“ gemacht habe. Gerade als Fleischliebhaber überzeugte einen da die Konsistenz. Bei vielem Anderen ist es ja genau so. Trotzdem muss es ab und an mal Fleisch sein – genau so wie von den Kippen, dem Alkohol oder ein paar anderen Sachen komm ich einfach nicht davon weg 😉
Und bei Antipasti gibts ja eigentlich nie was zu meckern
Gruß Tom
Ich bin da, wie man so schön sagt, ganz bei Dir. Bis auf bei den Zigaretten – die habe ich nach ewiger Kettenraucherei aufgegeben. Vor allem weil ich es nicht mehr mochte, morgens noch vor dem ersten Kaffee sie erste im Gesicht hatte… leider geht bei den Biestern aber nur ganz oder gar nicht.
der Durchschnittsvegetarier ist anscheinend ein wesentlich besserer Koch als sein fleischfressender Pendant.
Na ja, vielleicht ist das Vegetarierwerden aber auch ein Läuterungsprozess. Leute die auf Fleisch verzichten, haben zumindest einmal ernsthaft über ihre Nahrung nachdenken müssen – außerdem muss man sich schon sehr Mühe geben, wenn man ohne Fleisch etwas Befriedigendes kochen will.
Ansonsten könnte ich immer Antipasti essen.