Auf die Waffel gekommen

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Ein „Bach“ in der Eifel…

Als wir im letzten Sommer wieder in der Eifel waren, bewunderten wir die alten, zur Dekoration ausgestellten Gegenstände des häuslichen Gebrauchs. Spannend und interessant, wie einfach und funktional solche Dinge gestaltet waren/sind. So einfach, dass man sich manchmal fragt, warum wir uns heute so viel Aufwand machen, wenn es viel einfacher und ebenso effizient geht.

Beispiel: Ich möchte weder auf meine gusseisernen Pfanne noch den gusseisernen Bräter meiner Frau verzichten.

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Meine gusseiserne Pfanne

Beide funktionieren hervorragend. In der Pfanne kann ich problemlos Spiegeleier oder Pfannkuchen braten, ohne dass diese auch nur im Geringsten anbraten. Warum also, sollte ich mit eine beschichtete Pfanne zulegen, von der ich nicht weiß, wie ungesund diese Beschichtung ist, wenn sie sich spätestens nach einem Jahr dann doch von dem Boden der Pfanne löst?

Aber zurück zu unserem Urlaub:
Geräte die mir besonders ins Auge fielen, waren die Waffeleisen, die aus nichts als zwei gusseisernen Platten und zwei langen Stangen bestanden. Diese alten Waffeleisen konnte man in den Kamin oder auf einen mit Feuer betriebenen Herd legen oder gar in ein Lagerfeuer halten konnte. Toll! Und so simpel. Man stelle sich vor, keine doofe Elektrik. Keine Sorge, wenn man die Dinger mal so richtig saubermachen möchte, dass man bei der nächsten Nutzung die Sicherungen der Wohnung zerschießt. Noch nicht einmal die Frage, „Ist das teure über 200 Euro kostende Waffeleisen, besser, als meins für gerade Mal 29 Euro?“ („Wahrscheinlich nicht“, würde ich behaupten, aber ich wäre kaum bereit so viel Geld für etwas auszugeben, das nicht mehr kann als heiß zu werden…)

„Warum“, fragte ich mich, „warum soll man solch ein Gerät nicht auf einen normalen Herd legen, besser auf eine Gasherd, oder, ja warum nicht auch auf unseren Induktionsherd?“
Leider war unser Pensionswirt nicht bereit, seine Waffeleisen abzugeben, so musste ich warten, bis ich wieder zuhause war um mir eins zu besorgen. Bei meiner gusseisernen Pfanne habe ich gelernt, dass der Preis nicht zwingend ein Indikator für die Güte der Ergebnisse sein muss. Man kann sogar das Gegenteil behaupten, denn so richtig teure gusseiseren Pfannen, Bräter etc. sind meist mit irgendetwas beschichtet und geben somit die Funktion von gusseisernen Geräten auf. Günstig ist hier anscheinend sogar die bessere Lösung. (Bräter vielleicht einmal ausgenommen, weil bei diesen auch die Passung des Deckels wichtig ist, und die ist eben manchmal bei billigen Brätern nicht gegeben.)

Aber ich schweife (mal wieder) ab.

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Das neue Waffeleisen

Ich schaute mich im Netz um und musste feststellen, dass es riesen preisliche Unterschiede gibt. Ich entschied mich für die „Chuckwagon Waffeleisen #1028“ von „Rome“ bestellte sie bei eisenbams.de.

(Ok, eigentlich bestellte ich sie über den Laden mit „A“ bei eisenbams, musste aber hinterher feststellen, das sie direkt bestellt sogar noch etwas günstiger gewesen wären…)
Angekommen entsprach das Gerät genau meinen Wünschen.
Gut, könnte man nun einwenden, da kann man auch nicht viel falsch machen. „Stimmt.“ Würde ich sagen, „Solange der Guss Rissfrei ist und schön grobporig, kann das Eisen nur gut funktionieren.

Wenn man etwas aus Gusseisen nutzen möchte, muss man zwei Dinge bedenken:

1. man muss das gute Stück ordentlich abwaschen.

Klar, denn Gusseisen ist recht Rost anfällig, und es ist wenn es das Geschäft verlässt, ist es mit Wachs oder Ölen beschichtet, die man garantiert nicht in seinem Essen haben möchte.

2. man muss es einbrennen

Wenn man ein Gusseisengerät nicht ordentlich einbrennt – d.h. mit (neuem) Fett sehr heiß erhitzt, dann kann man im Grunde nichts darin zubereiten. Das sieht dann so aus:

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Waffel von einem nicht ordentlich eingebrannten Waffeleisen…

 

Es handelt sich hier übrigens um eine deftige Kartoffelwaffel, mit Speck…

Aber selbst, wenn man sie nicht richtig eingebrannt hat (wie es bei mir der Fall war) und wenn man ein bisschen geduldig ist, sieht die zweite Waffel dennoch fast wie eine richtige Waffel aus:

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Die zweite Waffel – Form ist zu erkennen…

 

Und ab der dritten hat sich genug Patina gebildet, um richtig zu funktionieren:

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Die dritte Waffel – lecker, nicht wahr?

 

Anschließend brannte ich sie dann dennoch ein. Was dazu führte, dass nun nichts mehr anpappt. Jede seitdem in dem Eisen gebackene Waffel ist, wie bei einem dieser mit Teflon beschichteten Dinger, aus ihr herausgeflutscht.

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Um noch einmal auf meinen Induktionsherd zurückzukommen. Es ist wirklich einfach mit diesem Eisen zu backen, man muss es bloß ab und an wenden, da es natürlich nur auf der dem Herd zugewandten Seite heiß wird. Da Gusseisen aber sehr gut die Hitze speichert, ist dies kein Problem und man erhält sehr schöne Waffeln. 🙂

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Und weil dieses Eisen zudem so leicht zu reinigen ist, komme ich ständig auf die Idee: Ich könnte eine Waffel backen…“:

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Foto: Gourmandise

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2 Gedanken zu „Auf die Waffel gekommen

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