Gänsekeule mit Orangenrotkohl und Semmelknödel

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Gänsekeule mit Orangenrotkohl und Semmelknödel

Dies wäre dann meine erste Keule. Meine Allererste sozusagen. und wenn man sich im Netz nach Gänsekeulen umschaut, dann findet man neben vielen Rezepten, vor allem aber viele Rezepte mit extrem unterschiedlichen Angaben zur Garzeit. Die Angabe gehen von 60 Minuten bis hin zu 2-3 Stunden…
Das hat mich ein bisschen verwirrt und ich habe (was beim Kochen eher selten vorkommt) nach einem lebenden Menschen gesucht, der mit versichern kann, dass er oder sie schon einmal Gänsekeulen zubereitet hat, die zart waren.

Zwei Leute kamen kurzfristig in Frage: meine Frau und die Mutter meiner Frau… Beide frage ich üblicherweise nicht, wenn es das Kochen geht…

Aber was sollte ich machen. Ich vertraue weder irgendwelchen Fernsehköchen noch den Leuten bei Chefkoch.de. Die können ja vieles behaupten!

Also meine Frau und ihre Mutter: Es stellte sich heraus, dass beide ein ähnliches Rezept nutzen, bloß dass meinen Schwiegermutter der Gans mehr einheizt. Die Keulen  also bei 180 statt bei 140 Grad gart. Weil ich aber meine Frau lieb habe und weil sie ihre Gänsekeulen in unserem Backofen zubereitete (welcher natürlich vertrauenswürdiger ist, als irgendein Fremdherd) nutzte ich Ihre Garzeiten.

Gänsekeule

  • 2 Gänsekeulen a 500g
  • 1 Apfel
  • 2 Orangen
  • 1 mittelgroße Zwiebeln
  • 7-8 Wacholderbeeren
  • 3-4 Lorbeerblätter
  • Majoran
  • Etwas Sahne
  • Rotwein
  • ca. 1/4l Brühe (hier Würzelbrühe)

Den Backofen auf 140°C vorheizen.
Die Gänsekeulen unter fließendem Wasser kurz abspülen, mit Küchenkrepp trocken tupfen und anschließend kräftig mit Pfeffer und Salz würzen.
Die Gänsekeulen mit der Hautseite nach unten neben einander in einen Gänsebräter legen und kräftig anbraten. Dann die Keulen umdrehen und auch von dieser Seite anbraten.

Anschließend die Gänsekeulen herausnehmen.

Orangen, Zwiebeln schälen. Dann diese beiden und den Apfel grob hacken in die Pfanne mit dem Fett geben und scharf anbraten.
Gänsekeulen in den Bräter mit der Haut nach unten in den Bräter legen zu den Apfel-, Orangen- und Zwiebelstückchen. Die Wacholderbeeren und Lorbeer und Majoran obenauf geben und ein bisschen unterrühren. Ggf. etwas Salz und Pfeffer würzen.
Mit Rotwein ablöschen und die Brühe dazugeben.

Den Bräter auf einen Rost auf mittlerer Schiene in den Backofen stellen.
1 Std. bei 140° C bei geschlossenem Deckel braten lassen.
Anschließend den Bräter aus dem Backofen herausholen, um die Gänsekeulen umzudrehen.

Den Deckel wieder auflegen und den Bräter wieder auf den Rost auf mittlerer Schiene in den Backofen stellen.
1 Std. bei 140° C weiterbraten lassen.

Die Keulen aus dem Bräter nehmen und in eine vorgeheizte Pfanne legen diese in den Backofen stellen.

Den Backofen auf 250° C Oberhitze oder Grill hochdrehen und die Gänsekeulen ca. 1/4 Std. bräunen. (Unbedingt darauf achten, dass die Keulen nicht zu dunkel werden.)

Währenddessen den Fond aus dem Bräter durch ein feines Sieb seihen. Den Großteil des Gänsefetts abheben. Den Rest in einen Topf geben und mit etwas Rotwein und Sahne, Salz und Zucker abschmecken, ggf. etwas Wasser hinzugeben. Anschließend mit etwas in Wasser aufgelöster Stärke oder Soßenbinder andicken.

Die Gänsekeulen aus dem Backofen nehmen und zusammen mit dem Rotkohl und Knödel servieren.

Semmelknödel

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Semmelknödelrohlinge

Diese Semmelknödel sind eine Variante der Knödel vom Rezept „Käsesemmelknödel mit Hokkaidō“ nur ohne Käse und ohne Hokkaidō.

  • 200 g Toastbrot
  • 1 Zwiebel
  • Etwas glatte Petersilie
  • 1 Ei
  • ca. 150 ml lauwarme Milch

Das Toastbrot in Würfel schneiden und in dem Backofen leicht anrösten.
Die Zwiebel pellen kleinschneiden und in einer Pfanne glasig rösten. Anschließend abkühlen lassen.

Dann zusammen mit dem Ei und der Milch vermengen und leicht salzen. Anschließend mindestens ½h ruhen lassen.

(Der Teig sollte nicht zu feucht sein, denn man muss später feste Knödel formen können falls er zu feucht ist mit etwas Toastbrot trockener machen.)
Nach der halben Stunde Knödel formen und auf ein Holzbrettchen legen (sie können ruhig leicht antrocknen, während sie auf die Gänsekeulen wartet)

Viel Wasser (ich hatte 3 Liter) erhitzen (mit 10g Wasser je Liter Wasser).
Die Knödel ca. 10 Minuten in dem Wasser leicht simmern lassen. Dann herausnehmen.

Orangenrotkohl

Rotkohl mit Orangenpaste

Rotkohl mit Orangenpaste

Diese Rotkohl sollte etwas weihnachtlicher sein. Ein bisschen zumindest. Aus diesem Grunde kommt Orange extrem und etwas Zimt in das Rezept…

  • 1 Großer Rotkohl 2,9 kg
  • 5-6 Äpfel
  • 5 mittelgroße Zwiebeln
  • 3-4 Lorbeerblätter
  • 8-10 Nelken
  • 10-20 Pfefferkörner
  • 1 Bio Orange
  • ca. ½ Glas Erdbeermarmelade
  • Zimt

Den Rotkohl in Streifen schneiden und mit etwas Öl in einem großen Topf geben.
Die Zwiebeln pellen und in Scheiben schneiden und in den Topf geben.
Das ganze anbraten.

Unterdessen die Äpfel entkernen und grob in Stückchen schneiden. In den Topf geben.
Die Orange ordentlich putzen und dann ganz (also mit Schale und allem – vielleicht kann man den kleinen grünen verholzten Blütenrest abknibbeln) grob klein schneiden und dann mit einem „Zauberstab“ oder einem Mixer zu Brei mixen. Dies zu dem Rotkohl geben.
Die Pfefferkörner, die Nelken, in einem Mörser fein zerstoßen und zu dem Rotkohl geben.
Die Lorbeerblätter zu dem Kohl geben. Den Deckel auflegen und den Rotkohl lange köcheln. Ab und zu umrühren.

Rotkohl muss nach meiner Meinung sehr lange garen, bis er richtig gar ist. Meiner war bestimmt 2,5 bis 3h auf dem Herd. Es lohnt sich, den Kohl früher (vielleicht morgens) fertig zu machen, damit er auch wirklich rechtzeitig fertig ist. Ich bin nämlich immer erstaunt wie lange er benötigt.

Fazit

Foto Gourmandise

Der Rotkohl war so richtig richtig gut! Die Orange gab dem Ganzen eine hauchfeinen herben Geschmack. Allerdings sollte man wohl darauf achten, dass man nicht zu viel Orange nimmt, denn der Kohl könnte schnell bitter werden.

Die Gänsekeule war zart und wirklich lecker. Noch besser allerdings war die Soße die sich aus meinem Rezept ergab. Vor allem in Verbindung mit dem Orangenrotkohl.

Auch die Knödel gaben keinen Anlass zur Beschwerde, sie waren schön fluffig und schmeckten ganz vorzüglich.

Ein Gedanke zu „Gänsekeule mit Orangenrotkohl und Semmelknödel

  1. Gourmandise

    Manchmal bewährt sich halt doch, auf mich zu hören. 😉
    Aber im Ernst: Die Gänsekeulen gelangen Dir wirklich hervorragend, die Soße war köstlich, der Orangenrotkohl war zwar ungewohnt, aber ebenfalls ausgesprochen lecker und die Semmelknödel perfekt.
    Wir können uns also das nächste Mal streiten, wer die Gänsekeulen zubereiten darf…
    Gourmandise

    Antworten

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