Eigentlich sollte es Schwein geben. Ein Stück vom Nacken des Bentheimer Landschweins, um genau zu sein. Leider waren wir aber schon viel zu spät dran, um noch ein Stück von diesem begehrten Tierchen ergattern zu können.
Als Alternative – und nicht minder lecker – stand ein Rind auf dem Plan, ein Galloway.
Größeres Tier, bessere Chance noch was zubekommen, so die Devise….
Und diese sollte sich als Richtig erweisen. So verließen wir ein paar Tage vor dem heiligen Abend mit einem rund 1,2 kg schweren Stück Ripeye den Galloway-Hof Becker.
Heilig Abend konnte kommen…
Von der netten Bauersfrau bekamen wir den Rat, dass sie den Braten scharf anbraten und dann ca. eine halben Stunde bei 180 Grad in den Ofen tun würde. Vielleicht könnte man noch etwas Sellerie Möhre und Zwiebel hinzugeben und mit (an)braten.
Das klang doch schon einmal nicht schlecht und sollte mir als Grundlage dienen.
Das Stück Fleisch, welches wir braten wollten, stammt aus dem vorderen Teil des Bereiches, aus dem normalerweise die Roastbeefs geschnitten werden, also aus dem Teil aus dem normalerweise die Entrecôte- bzw. die Ribeyesteaks geschnitten werden. Das ist kurz vor dem eigentlichen Roastbeef:
Das Fleisch ist wesentlich stärker mit Fett durchzogen als ein „normales“ Roastbeef – also schmackhafter – hat aber dadurch die Tendenz von dem Mittelteil zu fallen:
Das würde natürlich keinen Braten ergeben, sondern ehr ein Gulasch, würde man es so in die Pfanne hauen. Es muss also gebunden werden, um zu gelingen:
Ansonsten wurde gute Stück scharf angebraten:
Erst dann wurden die Kräuter umzugewickelt und Knoblauchzehen (3-4) in den angehenden hineingespickt, damit diese beim scharfen Anbraten nicht verbrennen, sehr kräftig salzen und pfeffern und wieder ab in die Pfanne:
Noch ein bisschen mit Rotwein ablöschen (ich denke, es waren so 80 ml). Dann bekam der Braten noch das Thermometer in den Seite (also dorthin, wo am meisten zusammenhängendes Fleisch war) und ab in den Ofen:
Nach ca 40 Minuten, hatte der Braten 54 Grad im Kern (die 30 Minuten waren also etwas zu optimistisch geschätzt).
Und raus aus dem Backofen:
Der Braten wurde dann ca. 10 Minuten in Alufolie gewickelt, damit der Saft sich wieder verteilen kann.
In dieser Zeit den angesetzten nun dickflüssigen Sud in der Pfanne mit etwas Wein (wieder ca. 80 ml) ablöschen und ordentlich anköcheln (damit der lecker Geschmack sich löst…):Dann durch ein Sieb seien und den Saft aus dem Gemüse drücken:
Aus dem Sud mit etwas Wasser, Salz, Pfeffer und ein bisschen Sahne eine Soße kreieren.
Fertig! 🙂
Hier noch ein paar Impressionen:
Dazu gab es übrigens Kartoffelgratin und grüne Bohnen:
Unser Heiligabendessenstisch:
Dazu gab es übrigens einen wunderbaren Vina Cabriel, D.O. Utiel Requena Tempranillo, Cabernet Sauvigno, Merlot von Heiner Sauer
Wie man sieht, ist dieses Flasche schon leer – gut, dass wir eine zweite hatten… 😀
Fazit:
Ein wunderbarer Braten. Es gibt kaum etwas zu verbessern. Vielleicht würde ich solch einen Braten das nächste Mal bei niedriger Temperatur und dafür sehr lange in dem Ofen lassen. Nicht dass das nötig wäre aber man braucht ja neue Herausforderungen…