In jedem Advent treibt es meine Frau und mich gemeinsam in unsere Küche. Das besondere Wort ist hier „gemeinsam“, denn sonst Kochen wir strikt getrennt. Entweder Sie oder ich. Im besten aller Fälle darf man der/die eine für den/die andere/n eine Zwiebel schälen.
Dieses „entweder kocht sie“ – „oder ich“, hat sich gut bewährt und wird auch so bleiben. Zwar kochen wir beide mit Leidenschaft, aber wir pflegen sehr unterschiedliche Stile:
Während ich in der Küche Stress benötige und mag, also Dinge gerne gleichzeitig mache und es toll finde, wenn die Fetzen fliegen und das Essen immer haarscharf vor einem Fiasko steht, kocht meine Frau eher besinnlich mit Plan und guter Vorbereitung… Auch wenn wir uns heiß und innig lieben, dass würde nicht gut gehen mit uns, gemeinsam in der Küche… 🙂
Nur beim Keksebacken ist das anders, denn da lasse ich mich auf einen Plan ein. Jeder nimmt sich drei Sorten Kekse vor und die werden gebacken. nicht mehr, nicht weniger. In der gesamten Wohnung wird alberne Weihnachtsmusik gespielt und wir kneten und mixen, kollern und spritzen und stechen aus und dekorieren was das Zeug hält.
Wie durch ein Wunder kommen wir uns so gut wie nie ins Gehege… Eigenartig, wenn ich so darüber nachdenke…
Aber was ich eigentlich erzählen wollte, sind die Rezepte meiner drei Kekssorten. Die von meiner Frau sind hier nachzulesen:
Diese Drei stamme von mir. Besonderes Augenmerk möchte ich dabei auf den Keks oben rechts legen, denn den habe ich gerade erfunden… …ähm… nun gut, vielleicht ist „erfunden“ das falsche Wort, denn er schmeckt wie eine gute Variante eines Jaffa Keks. Da kann man auch nicht viel machen, denn es schmeckt nun einmal so, wenn Orangenmarmelade, Biskuit und Schokolade aufeinandertreffen… 🙂
Ansonsten sehen wir hier noch einen sehr leckeren Zimtkipferl (welcher aus mit nicht erfindlichen Gründen leicht nach Apfel schmeckt) und einen Erdnusskeks, der in seinem Geschmack stark an einen bestimmten Schokoriegel erinnert – allerdings nicht ganz so mächtig ist.
Nun aber zu den Rezepten:
Bisquitkekse
Zutaten:
- 2 Eier
- 74 g Zucker
- eine Messerspitze Salz
- 94 g Mehl
- 200g Orangenmarmelade (hier: „Den Gamle Fabrik – Orange“)
- 1/2 Tafel Zartbitterkouvertüre
Zubereitung:
Zuerst sollte man den Backofen auf 175 Grad (Umluft) vorheizen. Man kann auch schon einmal ein Backpapier auf einem Backblech bereitlegen.
Dann werden die Eier mit dem Salz eine Minute lang geschlagen. Ich nutze hierzu einen Schneebesen Stabmixer in einem Eischneebecher.
Diese Kombination ist besser zum Schaumig schlagen als ein „normales“ Mixgerät. Das ist so effektiv, dass mir derart geschlagene Sahne noch immer zu Butter geworden ist.
In diesem Falle besteht hier aber keine Gefahr – es gibt nichts was kippen kann und komisch wird. Schaumig soll es werden und das tut es auch.
Dann, während des Schlagens, sollte man den Zucker langsam hineinrieseln lassen. (Weil man zum Rieselnlassen eine weitere Hand benötigt, klemmte ich mir das Gefäß im Sitzen zwischen die Beine.)
Anschließend muss das Ganze noch 5 Minuten weiterschlagen werden (vielleicht reichen hier auch 3 Minuten – ich habe es aber nicht gewagt auszuprobieren denn das Originalrezept sagt etwas von 10 Minuten (mit normalem Mixer) – ich wollte ich meine Kekse ja nicht versauen).
Wenn der Teig fertig ist, die Masse in ein größeres Gefäß umfüllen, dann das Mehl durch ein Sieb in die Masse hineinrieseln lassen und mit einem Schneebesen vorsichtig unterheben.
Der Teig sollte nun zum besseren Portionieren in einen Spritzbeutel gegeben werden. Den Spritzbeutel habe ich dazu in den Eiweißbehälter gestülpt, denn der Teig ist extrem klebrig und nur so war ich in der Lage, die Masse ohne allzu große Verluste in den Beutel zu bringen…
Anschließend kann man mit dem Beutel kleine, möglichst gleichgroße Häufchen, auf das vorbereitete Backblech spritzen.
Diese Häufchen werden bei 175 Grad ca. 7 Minuten gebacken. (Man sollte ein bisschen aufpassen, dass die Biskuits nicht zu braun werden.)
Die Marmelade pürieren (weil die recht großen Stückchen stören würden) und in einen Topf geben. Die Marmelade nun mit dem Tortengusspulver anrühren und aufkochen. (Ich bin mir nicht sicher, ob das nötig ist. Ich würde beim nächsten Mal versuchen, die Marmelade so, ohne sie anzudicken, auf die Biskuits zu streichen.
Nun die Marmelade auf ein Biskuit streichen und ein weiteres (möglichst gleich großes) auflegen.
Nun die Küchlein etwas abkühlen lassen.
Die Schokolade in einem Topf (oder Wasserbad) schmelzen und die Biskuits hineintauchen. Die Kuvertüre benötigt ein bisschen, um wirklich zu trocknen. Wenn sie dann fest geworden ist, schmecken sie toll. 🙂
Fertig:
Erdnuss-Cookies
Zutaten
- 75g Butter
- 100g brauner Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 5 Tropfen Butter-Vanille-Aroma
- 1 Ei,
- 125g Mehl
- 200g Erdnüsse (gesalzen)
- 1/2 Päckchen Vollmilch Kouvertüre
Vorgehensweise
Die Butter leicht anwärmen und in einer Schüssel mit dem Handrührgerät auf mittlerer Stärke rühren, wobei man nach und nach Zucker und Vanillezucker sowie das Aroma zufügt.
Es soll eine homogene Masse entstehen.
Das Handrührgerät höher schalten, um das Ei unterzurühren. Dann wieder niedriger schalten und das Mehl nach und nach zufügen, sodass ein schon recht fester Teig entsteht.
Die Erdnüsse in einen elektrischen Zerkleinerer geben und zerhacken.
Die gehackten Erdnüsse zu dem Teig geben und mit einem Rührlöffel unterrühren.
Mit Hilfe von zwei Esslöffeln etwa wachteleigroße Portionen mit einigem Abstand auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche setzen.
Im auf 160°C vorgeheizten Backofen (Heißluft) ca. 10 Minuten backen.
Fertig:
Zimtkipferl
Zutaten
- 200. Mehl
- 50g Zucker
- 80g gemahlene Haselnüsse
- 1 TL Zimt
- 150g Butter
- 1 Ei
- 2 Tropfen Vanillearoma
Außerdem
- 25g Puderzucker
- 25g Kristallzucker
- 1 Tl Zimt
Zubereitung
Mehl mit Haselnussmehl und Zimt mischen.
Butter, Ei und Vanillearoma dazugeben und zu einem Teig kneten.
Den Teig in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie geben und für 1,5 Stunden in den Kühlschrank geben.
Anschließend den Teig in eine 1cm dicke Rolle rollen und 5 cm Stücke abschneiden und zu Hörnchen biegen.
Die Kipferl auf Backpapier geben und bei 180 Grad 8-10 Minuten backen.
Den Puderzucker und Kristallzucker und Zimt mischen und über die Kipferl streuen und sie anschließend darin wälzen.
Auskühlen lassen – Fertig: