Kohlrouladen sind etwas aufwändig. Zumindest, wenn man sie mit Weißkohl herstellt. Denn man muss die Blätter des Kohls überreden ihren Kopf zu verlassen, damit man in sie Fleischküchlein wickeln kann.
Ich finde, das lohnt sich, selbst wenn die einfachere Variante – die Wirsingroulade auch nicht schlecht schmeckt, hat eine echt Weißkohlroulade ihren ganz eigenen Geschmack und ist mit ihrer Wirsingschwester nicht zu vergleichen..
Außerdem hat man anschließend Rouladen für mehrere Tage. Diese lassen sich hervorragend einfrieren und wieder auftauen – ich finde, der Aufwand relativiert sich dadurch ein bisschen..
Abgesehen vom Aufwand sind Kohlrouladen ein sehr billiges Gericht. Man benötigt im Grunde nur ein bisschen Hackfleisch, Kohl, Zwiebeln, Speck, Salz, Pfeffer und Kümmel. Jede weitere Zutat ist gut aber nicht notwendig. Früher habe ich noch Ei und Kräuter in das Gehackte getan aber ich habe den Eindruck, dass sich das bei diesem Gericht kaum lohnt, bzw. sogar von der leckeren Kombination Kohl-Fleisch und ein bisschen Kümmel, ablenkt.
Dieses Mal nutze ich Gemüse Brühe zum Angießen. Es geht aber auch mit einfachem Salzwasser oder natürlich mit selbstgemachter Brühe. Letztendlich macht die Brühe den Geschmack ein bisschen runder.
Nun aber zum Rezept:
Zutaten
- 1 kleiner Weißkohl ca. 1600g
- 500 g Gehacktes (halb/halb)
- 1 große Zwiebel (für die Füllung)
- 1 große Zwiebel (zum Mitkochen)
- 1 Zwiebel (für die Soße)
- Salz
- Pfeffer
- 3g Kümmel
- 150 g durchwachsenen Speck (zum Mitkochen)
- 150 g durchwachsenen Speck (für die Soße)
- 1 Liter Brühe (hier aus Wasser und Würzl)
- Zuckerkcouleur
Zubereitung

Den Kohl in einen großen Topf mit gesalzenem Wasser geben, so dass er gerade vom Wasser bedeckt ist. Das Wasser zum Sieden bringen und warten, bis die obersten Blätter weich werden. Dann die Blätter ablösen. Wieder warten bis die nächste Schicht weich wird und diese dann ablösen. So nach und nach die gesamten Blätter abziehen.
Die Blätter sollten immer noch ein paar Minuten garen, damit sie weicher werden.
Das Gehackte mit klein geschnittenen Zwiebeln vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Von den Blättern den Stielansatz herausschneiden, weil der zu fest ist.
Die Blätter so zusammenlegen, dass man weiß, wie viele Rouladen man hinterher herstellen kann. Ich würde Minimum 70g Gehaktes pro Roulade nehmen. Wenn man zu viele Blätter übrig hat, kann man auch ruhig 3 Blätter für eine Roulade nutzen – eigentlich ist das sogar leckerer.
Die Blätter ineinanderlegen, das Gehakte dort hineingeben und die Rouladen rollen. Wenn die Rouladen halb gerollt sind, die Enden einklappen, damit sie keine Spitzen bekommen. Anschließend das Ganze mit Kochgarn umwickeln und verknoten.
Die Rouladen möglichst von allen Seiten dunkel anbraten – das ist wichtig, denn diese Röstaromen geben den typischen Geschmack, der eine Kohlroulade von einem Kohlgehaktesauflauf unterscheidet. Wenn es im Topf zu eng ist, kann man die Rouladen auch nacheinander anbraten und anschließend herausnehmen.
Die große Zwiebel pellen und kleinschneiden. 150g Speck kleinschneiden. Etwas Fett in den Bräter geben und die Zwiebeln und den Speck in den Bräter geben und anrösten.
Dann die Rouladen in den Bräter Stapeln den Kümmel oben auf streuen, das Brühwasser aufgießen und aufkochen lassen.
Anschließend den Deckel auflegen und bei kleiner Hitze ca. eine 3/4 Stunde garen lassen.
Anschließend die Rouladen aus dem Topf nehmen und das Brühwasser durch ein Sieb gießen, denn die mitgekochten Zwiebeln und der Speck ist stark ausgelaugt und würde nicht mehr in der Soße schmecken.
Nun noch einmal die kleine Zwiebel kleinschneiden, 150g Speck Würfeln und mit und anbraten, die gesiebte Brühe angießen etwas aufkochen und mit Salz, Pfeffer und Sahne abschmecken. (Und mit ein wenig mit Zuckercouleur färben – was natürlich nicht nötig ist.)
Dann die Soße andicken. Eigentlich macht man das stilecht mit einer Mehlschwitze aber ich nutzte einfach und simpel einen Soßenbinder…
Fertig. Dazu gibt es üblicherweise Salzkartoffeln…
Obwohl wir gerade erst die letzte dieser Kohlrouladen gegessen haben – sie schmecken aufgewärmt zwei Tage später auch noch sehr gut -, möchte ich mir erlauben anzumerken, dass ich mir durchaus vorstellen könnte, im Verlauf dieses Winters nochmals solche Kohlrouladen zu essen. 😉