Ich liebe gefüllte Weinblätter. Sie gehören für mich zu den besten kleinen Snacks welche die türkische und griechische Küche zu bieten hat. Eigentlich liegt mir die türkische Küche näher als die griechische, aber bei Weinblättern finde ich die Variante mit Reis (griechisch) leckerer als die mit Hackfleisch (türkisch).
Leider haben gefüllte Weinblätter 2 Nachteile: 1. man benötigt viel Zeit, um sie herzustellen, und 2. muss man immer Unmengen herstellen, damit es sich lohnt. Weil dem so ist, benötige ich immer einen guten Anlass, um mich an sie heranzuwagen.
Die dienstliche Weihnachtsfeier, bei der wir uns vornahmen, „Fingerfood“ oder Tappas mitzubringen, war ein solcher.
Als Vorlage nahm ich das Rezept von „Zitronen und Olivenöl“ (danke dafür! :-)). Wie das aber so ist, wandelte ich das Rezept noch ab, so dass ich hier nun meine Variation präsentieren kann:
Zutaten
Weinblätter
- Olivenöl
- 1 Zwiebel
- 200 g Langkornreis (Duftreis)
- 200 ml Wasser
- 1 TL Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 1 TL getrockneter Dill
- 1 TL getrocknete Minze
- 1/2 Bund Petersilie
- Weinblätter, ca 300g (eine halbe Packung)
- 1 Bio-Zitrone
Für den Kochtopf zum Garen der Weinblätter
- etwas Tomatenmark
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- etwas Wasser
- etwas Olivenöl
- Salz Pfeffer
- etwas Petersilie (2-3 Stengel)
Rezept
Die Weinblätter aus dem Glas holen, ein bisschen auseinanderfriemeln und in eine Schale mit klarem Wasser legen, damit das Salz ein wenig abwaschen kann.
Dann kommt der Reis (die Füllung) dran, damit er noch etwas abkühlen kann (hier habe ich mich an Zitronen und Olivenöl gehalten):
Die Petersilie klein schneiden und beiseite legen.
Den Reis in einem feinmaschigen Sieb unter fließenden Wasser abspülen und beiseite stellen.
Die Zwiebeln pellen, fein schneiden.
In einem Topf mit etwas Olivenöl leicht anbraten.
Dann den Reis hinzugeben und ein bisschen mitbraten.
Die 200ml Wasser hinzugeben, salzen und etwas pfeffern, den Dill und die Minze hinzugeben und unterrühren.
Anschließend so lange garen lassen bis der Reis das Wasser gänzlich aufgesogen hat. Das ist dann ein bisschen pastös – die Vorstufe eines Risottos. Dann die Petersilie unterheben und probieren. (Dass der Reis hier noch etwas knackig ist, ist richtig so.)
Weiter mit den Weinblättern:
Eine Topf mit Wasser zum Kochen/Simmern bringen. Die Weinblätter aus dem kalten Wasser angeln noch ein bisschen mehr auseinanderfriemeln und in den Topf mit dem kochenden Wasser geben.
Nach ca 5 Minuten die Blätter aus dem Wasser angeln und in ein Sieb zum abtropfen geben.
Die abgetropften Weinblätter nun vollends auseinanderfriemeln und grob sortiert (nach klein und groß) auf ein Brett legen. Wenn noch Stiele an den Blättern sind, sollten diese abgeknipst werden.
Anschließend die 2. Zwiebel, den Knoblauch und die Petersilie kleinschneiden. Die Zwiebel in einem großen Topf glasig rösten, dann den Knoblauch und das Tomatenmark hinzugeben und ebenfalls ein bisschen rösten.
Mit etwas Wasser ablöschen, bis man leicht dickliche Masse, welche den Topfboden gerade bedeckt, erhält. Diese Masse mit Salz Zucker und Pfeffer abschmecken.
Anschließend hatte ich dieses Mal diese Masse mit den kleinen Weinblättern abgedeckt und etwas man Rand des Topfes „hochgeklebt. (Das würde ich das nächste Mal aber nicht tun, denn so kann dieser Sud seinen Geschmack nicht zur Gänze entfalten).
Nun die Weinblätter füllen:
Das Blatt mit der Seite mit den stärker hervortretenden „Adern“ nach oben legen.
Anschließend weiter einrollen. Leider habe ich vergessen die eingerollte Version zu fotografieren, aber ab diesem Punkt ist es ganz einfach. 🙂
Die gefüllten Weinblätter so eng wie möglich in den Topf legen. (Das ist wichtig, damit die Blätter beim Garen nicht auseinanderfallen.)
Nun eine Zitrone in Scheiben schneiden und oben auf die Weinblätter legen und mit Wasser auffüllen, bis die Zitronen so gerade im Wasser liegen. (Ich hatte hier ungesalzenes Wasser genommen, würde es aber das nächste Mal leicht salzen wollen):
Anschließend mit weiteren (kleinen) Weinblättern abdecken.
und mit einem Teller (ich nahm hier einen kleinen Deckel) abdecken. Das soll die Weinblätter beim Kochen herunterdrücken.
Nun noch einen Deckel auf den Topf und das ganze 40 Minuten bei leicht köchelnd garen lassen. Dabei werden die Weinblätter etwas weicher und der Reis gart nach. Er geht dabei ein bisschen auf, so dass die gefüllten Weinblätter nach dem garen etwas „straffer“ sind.
Anschließend sind die Weinblätter fertig. Ich mixte mir dazu noch einen Jogurt mit etwas Knoblauch, Minze, Salz, Pfeffer, Zucker und etwas Olivenöl:
Sehr schöne Variante mit diesem Tomatensud, das habe ich mal so ähnlich in einem türkischen Kochbuch entdeckt. Ausprobiert habe ich es aber nicht.
Ja, genau, das mit dem Tomatensud ist typisch türkisch. Weil es in der Küche die Weinblätter aber in Vegetarisch eigentlich mit Reis und Korinthen gibt, klaute ich mir deine Füllungsvariante und und fügte sie mit dieser türkischen „Grundlage“ zusammen… 🙂
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