Pizza. Pizza kann man eigentlich nur in einer Pizzeria essen, weil es nur dort Öfen gibt, die mit der notwendigen Hitze aufwarten um eine Pizza so richtig lecker werden zu lassen.
Unser heimischer Backofen schafft lediglich 275 nominelle Grad und schon wenn es darum geht, dass der Boden der Pizza knusprig werden soll, fängt er an zu schwächeln, weil er für eine Pizza viel zu groß ist. Wenn man eine rohe Pizza auf das Backofenblech legt, kühlt das Blech zu schnell ab – es kann den Teig nicht bräunen und die Hitzequelle ist zu weit entfernt, um dem schnell entgegen zu wirken. Vorallem, weil sich die Pizza ja mindestens in der Mitte des Backofens, meist sogar oben in demselben befindet. Sie soll ja auch oben herum lecker werden…
Ein Dilemma. Der Backofen müsste kleiner werden und heißer vielleicht auch.
Also muss man, will man zuhause dennoch ein gute Pizza essen, nach Lösungen bzw. nach Tricks suchen, die einen engen heißen Backofen simulieren. Heißer kann er eigentlich nicht werden, der Backofen, aber man kann die Hitze umverteilen:
1. Lösungsversuch: Pizzastein…
Ein Pizzastein könnte die Lösung sein, dachte ich.
Die Idee: Der Stein wird erhitzt und speichert diese Hitze. Die Pizza wird direkt auf ihn gelegt, so, dass er den Teig der Pizza von unten durch die gespeicherte Hitze bräunt, während sie von oben knusprig wird… Durch den heißen Stein kann man die Pizza auch so weit wie möglich oben in den Backofen stecken, damit sie auch obenrum schön knusprig wird.
Jaaa, jadoch, das funktioniert. Aber in einem 275 Grad heißen Backofen wird auch ein Pizzastein nur 275 Grad heiß. Mehr geht nicht.
Zudem kühlt die Luft im Backofen immer noch schnell ab, einfach weil man die Tür aufmacht und weil man eine (recht) kühle Pizza hineinlegt… bzw. die Pizza mit einem Brotschieber hineinschubst (was nicht so einfach ist).
Zudem ist es eine fürchterliche Energieverschwendung, weil der Stein sehr lange (also mindestens eine halbe Stunde) erhitzt werden muss, um genügend Energie – also Hitze speichern zu können, sonst wird die Pizza einfach nicht braun, untenrum…
2. Versuch: Boden backen ohne Belag
Weil mir der Boden dabei gern mal durchlief, oder zerriss (ich mach ihn gerne dünn) und weil er mir untenherum immer noch nicht braun und knusprig genug wurde, startete ich einen anderen Versuch – ebenfalls mit dem Stein:
Ich rollte meinen Teig aus und buck ihn ohne Belag, ca. 5-7 Minuten, vor. So erhielt ich eine Pizzabrotplatte, die sich wunderbar weiterverarbeiten ließ.
Also belegen, wieder in den Backofen, und zu Ende backen.
Das funktionierte gut, und sah auch immer gut aus:
Aber irgendwie gefiel mir die Konsistenz des doppelt gebackenen Teigs nicht so richtig gut. Irgendwie empfand ich ihn als zu fest und nicht richtig knusprig. Er ist zwar nur ein bisschen zu fest und ein bisschen zu wenig knusprig aber doch so viel, dass es mich störte.
3. In die Pfanne
Neulich kam mir die Idee, dass man das Backen doch auf unterschiedlichen Geräten erledigen könnte. Wozu haben wir einen Induktionsherd, der schnell und effektiv unglaublich viel Energie heraushauen kann? Warum also sollte ich unserem Backofen ineffizient einen Stein erhitzen lassen, während der größte Teil der aufgewendeten Energie wirkungslos verpufft, wenn ich das ganze auf dem Herd punktuell steuern kann? 🙂
Die Idee war:
Ich bestreue den Boden einer gusseisernen Pfanne mit Mehl (Fett fände ich nicht passend bei einer Pizza)…
und breite den Teig in dieser bestäubten Pfanne aus.
Belege ihn nach Gutdünken und stelle das Ganze auf den Herd.
Den Backofen habe ich natürlich auch schon einmal auf 275 Grad eingeschaltet, denn etwas vorheizen muss der schon, um dei Pizza oben zu schmelzen und zu knuspern. Später soll der Ofen die Pizza nur mit der Oberhitze, bzw. mit dem Grill bräunen.
Zurück zur Pfanne:
Der Herd wird auf P (=Power) also so heiß gestellt, wie es irgend geht.
Und ab dafür!
Die Pizza soll untenherum schön knusprig gebr…..backen werden.
Das ganze dauert so 5 Minuten (glaube ich, ich habe nicht auf die Uhr geschaut.) Währenddessen sehe ich, wie der Teig schön aufgeht und der Käse oben schon anfängt zu schmelzen. Irgendwann kommt Dampf aus der Pfanne – oder ist das schon Rauch? – und ich finde, dass es nun reicht.
Runter vom Herd mit der Pizza und ab in den Backofen. Vorletzte Ebene auf einem umgedrehten Backblech, damit die Pizza in der Pfanne möglichst nah an den Heizspiralen steht und sich bräunt.
Auch das dauert wieder erstaunlich lange. Die Pizza benötigte ca. 10 Minuten würde ich sagen (dieses Mal hab ich auf die Uhr geschaut), um obenherum die Farbe und den angebräunten Verflüssigungsgrad zu bekommen, den ich mag…
Fertig 😀
Und das ist das Ergebnis:
Ich fand, dass war bisher das beste Pizzaergebnis. Zudem habe ich den Eindruck, dass weniger Energie verschleudert wird, als mit der Steinmethode… Ich bin zufrieden.