15. Münstermarathon – bis einer weint…

Zuerst einmal, damit keine falschen Vorstellungen entstehen:2016-09-13_21-00-01p1330959
Der Münstermarathon ist eine tolle Veranstaltung. Super organisiert, es gibt viele nette Helfer und noch mehr tolle Zuschauer und Leute die anfeuern. Es gibt Bühnen mit Bands, Performancekünstler, Trommler und viel Kunst und viele Künstler mehr, welche die Sportler auf der Strecke anfeuern.
Selbst dort wo bei anderen Läufen niemand zu finden ist – weit draußen auf den Feldwegen vor Münster, selbst dort standen die Leute in den Kurven der kleinen Wege und feuerten uns an.

In den Vorstadtsiedlungen standen die Bewohner und machten sich einen Spaß daraus, Duschen auf die Straße zu stellen und die Kinder boten Traubenzucker, Gummibärchen und Wasser an.

Andere hatten ihren Frühstückstisch einfach auf den Randstreifen der Straßen gestellt und nahmen so Frühstückend am Marathon teil.

Also eine großartige Veranstaltung. Der Münstermarathon. Nur ich war neben der Spur…

Vorgeplänkel

2016-09-13_20-59-21p1330956Morgens schaffte ich es, zwei ganze Toastbrotscheiben mit Marmelade zu essen. Das bekomme ich sonst nie hin – ich war fast stolz auf mich. Weil ich aber wusste, dass das ein bisschen wenig ist, nahm ich mir ein Dextro Energie-Gel mit und „aß“ es vorher – sozusagen als zweites Frühstück.

Mein Frau und ich waren am Vortag schon einmal mit dem Motorrad in Münster und hatten (neben einem Eis) meine Unterlagen abgeholt. So gab es am Sonntag/Marathontag  keinen Stress. Ich konnte ganz einfach immer wieder auf die Dixisklos gehen und und mich um das kümmern, was am wichtigsten ist, vor solch einem Lauf. Wasserlassen und aufgeregt sein. 🙂

Irgendwann traf ein Freund ein, der Zuschauer sein wollte (er selbst läuft in Berlin). Wir begrüßten uns und machten noch ein paar Starterfotos und er und mein Frau wünschten mir alles Gute…

Dann wurde es Zeit sich für den Marathon aufzustellen. Das war lustig, denn anders als bei den großen Laufevents, z.B. wie in Hamburg, suchte man einfach den Ballon/Pacer hinter dem man herlaufen wollte und stellte sich dorthin oder in dessen Nähe. Gut irgendwie.

Ich reihte sich zwischen dem 3:45 und 3:30er Ballon ein – meine Vorläufe wiesen auf eine Zielzeit zwischen diesen Zeiten 3:30:00 und 3:45:00. Das sollte passen.

Ich frotzelte noch ein bisschen mit den umstehenden Läufer/innen. Das war wirklich eine tolle Läufergemeinschaft hier.

Sowieso: Allenthalben war gute Stimmung zu spüren.

Kurz blitzte ein „was soll ich hier?“ in meinem Hinterkopf auf…
Das war etwas, dass mich von Anfang an und auch schon im Training latent begleitete. Dieses Gefühl, bzw. die Frage nach dem Sinn. Die Frage „steht der Aufwand im Verhältnis zum Lustgewinn?“ Ich schreibe das an dieser Stelle, weil dieser Gedanke mein späteres Handeln leitete.

Nach einem gemeinsamen Herunterzählen der letzten zehn Sekunden von 8:59:50 Uhr auf 9:00:00 Uhr ging es los. Mein Nebenmann und ich klatschten uns ab und wir wünschten uns einen guten Lauf.

Der Lauf

Kilometer 0-10

Wir liefen los. Es ging kreuz und quer durch die Innen- und Altstadt von Münster und später über die Promenade und am Aasee entlang.

Münsters Altstadt ist schön und es gibt viel zu sehen. Es standen auch überall Leute die uns anfeuerten („vielleicht ein bisschen zu früh“, dachte ich, „bei Kilometer drei sollte man noch nicht so erschöpft sein, dass man Anfeuerung braucht).

Auf der Promenade (ein ehemaliger Befestigungsring, der nun ohne Mauer dafür wie ein Allee unter Bäumen, Fußgängern und Radfahrern vorbehalten ist. Dort waren zwischen den Bäumen Seile gespannt und Laufschuhe drüber geworfen. Da hingen sie an ihren Schnürbändern hunderte von ausgedienten Laufschuhen. Sehr witzig.

So liefen wir die ersten 10 Kilometer. Ich merkte kaum, wie schnell ich eigentlich war.
Obwohl, das stimmt so nicht. Es war mir die ganze Zeit bewusst. „Ich merkte es kaum“ beschreibt nur das Gefühl. Ich schaute ich immer wieder auf meine Uhr und dachte „du bis zu schnell“, „du bist zu schnell“ aber es kann nicht so recht in meinem Kopf an. Ich ließ die 3:30er Ballons vor mir entschwinden aber das half nichts. Immer wieder sagte mir der Blick auf meine Uhr dass ich mich etwa in 5:00/km  bewegte, geplant war eine 5:15-5:20/km. Dabei war es leicht. Wirklich leicht. Das Laufen.

So absolvierte ich die ersten 10 Kilometer mit einer 50:27 min, also: 5:03/km.
(Die offizielle Zeit sagt übrigens was anderes 0:51:54 und meine Uhr war den Kilometerschildern immer etwas voraus – zum Schluss waren es 500m – aber ich hatte ja nach den Tempoangaben meiner Uhr trainiert und so waren natürlich diese Angaben relevant für mein Tempo.)

Dumm ist, ich weiß ja, wie das bei meinen langen Tempoläufen im Training war. Es fühlt sich nur auf den ersten 10 km leicht an, danach wird es schwerer und schwerer. Und der Puls geht in die Höhe.

Ich stellte mir die Frage, ob ich dann, später, der aufkommenden Quälerei mental etwas entgegen zu setzen hätte. Etwas, dass mir einen Grund liefern würde, in der Art weiter zulaufen und ich konnte die Frage nicht beantworten.

Kilometer 10-17

Zwar dachte ich, und glaube es noch immer, ich könne ganz gut ein bestimmtes Tempo laufen, aber das geht nicht so gut, wenn alle um einen herum schneller laufen und – vor allem – wenn das Gefühl aufkommt – es ist leicht…
So spielten in einem Geiste diese Gedanken Pingpong: es lief sich leicht aber ich wusste, dass ich es besser ruhiger angehen sollte, und dass es noch hart werden würde.

Ich dachte: „Ich hätte mich hinter den 3:45er Pacer anstellen sollen… (ja ja, hätte, hätte…)“

Dann dachte ich mir, „Naja, vielleicht ist es ja gut jetzt, wo es noch angenehm kühl ist, schnell zu laufen, um später dann bei der Hitze einen Puffer zu haben…“
Das ist Unfug, natürlich, aber das Laufen war in Ordnung und die Stimmung in Münster phänomenal. Überall standen Menschen die johlten, Bands, Künstler auf meterhohen Stelzen, surreal als wilde Bestien verkleidet und die Läufer antreibend. Wirklich schön.

Ich hatte bei meiner Uhr automatische Runden bei jedem Kilometer eingestellt. Nach einer solchen Runde poppt immer automatisch ein Fenster auf, dass mir alle wesentlichen Informationen des letzen Kilometers zeigt: Pace, Herzfrequenz, etc..
Bei Kilometer 17 (die letzten 7 lief ich dann tatsächlich in einer 5:12min/km), poppte das Rundenfenster auf und ich schaffte es nicht, die Pulsangaben in diesem zu übersehen. Es zeigte mir einen Wert von 165 (85%) als höchsten Wert. Und ich erschrak. Das ist zu viel für kilometer 17 – viel zuviel… also nahm ich noch etwas Tempo raus.
Ich spürte, wie es langsam schwerer wurde.

Kilometer 17-29

Ich lief nun grob 5:30min/km im Schnitt aber ich war mir sicher, dass ich zu spät Tempo rausgenommen hatte. Es wurde immer schwerer und ich wurde immer langsamer.

Bis Kilometer 29 zockelte ich nunmehr mit einer 6:00/km und mein Puls war bei 178 (92%) – ich hatte jetzt die Ansicht Puls/Pace auf meiner Uhr dauerhaft eingeblendet.

Das Laufen war mittlerweile so schwer, dass ich kurz vor dem 29. Kilometer beschloss, aufzugeben und auszusteigen.
Ich konnte mir die Frage nach einem Grund für diese Quälerei nicht beantworten und minütlich wurde es anstrengender. Ich nicht mehr in der Lage mich weiter zu motivieren…

Ich trabte zum Versorgungsstand und fragte einen der netten Leute dort, wie ich denn am besten direkt nach Münster käme… „also, wenn ich aussteigen möchte.“ schob ich nach. Er sagte „ich hab keine Ahnung.“ Und zuckte mit den Achseln…

„Kein Problem, kein Problem.“ meinte ich und zückte mein Handy. Tja, und dann kam das, was dazu führte, dass ich doch weiterlief. Bis zum Schloss von Münster waren es locker 7 Kilometer – direkter Weg und dieser führte eben genau auf der Marathonstrecke entlang.
Blöder Mist auch…
Klar, die Marathonstrecke machte später noch ein paar Schlenker, bloß ob ich, wenn ich bei Kilometer 35 oder gar 38 bin, wirklich noch Aussteigen werde? Wohl eher nicht…
Außerdem musste ich ja in jedem Falle, egal ob ich aussteige oder nicht, diese 7 Kilometer laufen oder gehen, denn von diesem Ort kam ich nicht weg. Hier gab es keinen Bus, keine Taxis nichts, außer vielleicht den Besenwagen – aber der würde erst viel, viel später erscheinen… Warten war keine Option.

Also beschloss ich, doch noch ein bisschen weiter zu zockeln… was soll ich auch sonst tun.
Also nahm ich mir einen Iso-Drink – scheiß drauf, ob ich das vertrage oder nicht. Meine Dextro mochte ich nicht mehr schlucken. Kippte es herunter und lief reichlich frustriert los…

Kilometer 29-38

Ich lief einen Kilometer (6:30/km) und mein, nach der 29er Pause eigentlich  wieder niedriger Puls schwang sich abermals auf 175 hinauf (91%) dann spazierte ich ein bisschen, um den Puls herunterzubringen.

Ich lief wieder einen Kilometer (6:30/km) und spazierte ein bisschen, um den Puls herunterzubringen (eigentlich aber, ging ich, weil ich keine Lust mehr hatte, zu laufen und ich lief, weil es gehend so elendig weit nach Münster war…).

Obwohl es so weit nach Münster war, konnte ich mich zwischendrin eine ganze Zeit lang nicht motivieren zu laufen – ich ging einfach ein, zwei Kilometer.

Ich holte mein Handy raus, und schrieb meiner Frau eine SMS, dass ich wohl ein wenig länger brauchen würde. Wenn Sie sich Sorgen machte, wüsste Sie zumindest, dass es mit gut geht und ich wanderte meine Kilometer.
Bis es mir zu dumm wurde und ich wieder laufen wollte…

Ich lief an und bekam einen Krampf in der rechten Wade. Scheiße!
Also gehen. Dann Laterne suchen, den Fuß dranstellen und die Wade bügeln… das half ganz gut und ich konnte weiterlaufen.
So war ich einen Kilometer unterwegs bis mein Puls wieder so hoch und meine Lust zu Laufen im Keller war.

Ich ging wieder.

Puls unten – Laufen.
Neben meinem wenig zu kontrollierenden Puls meldete sich meine Wade nun immer wieder und zwang mich zum Gehen und zum Dehnen.

Ich lief. Und ich ging. Ich lief, dehnte und ging.

Kilometer 38 bis ins Ziel

Irgendwann. Ich glaube, so bei Kilometer 38 konnte ich nicht mehr laufen, weil meine Wade bei jedem Versuch zu laufen promt krampfte.

Dennoch versuchte ich immer wieder anzulaufen. Dass ging dann immer so hundert Meter, bis meine Waden mich zum Gehen zwangen. Eine absolut frustrierender Zustand, denn mittlerweile war ich konditionell wieder so fit, dass ich problemlos hätte weiterlaufen können, wenn, ja wenn, nur diese bescheuerte Krämpfe nicht gewesen wären.

Schlimm war, dass ebenfalls ab Kilometer 38 wieder die Hölle an den Straßenrändern los war. Hunderte von Zuschauern, die uns antrieben. Immer wieder riefen sie meinen Namen und sagen mir, dass es nicht weit sei und immer wieder laufe ich ein paar Meter, und gehe schließlich wieder, weil es einfach nicht funktioniert.

Bei Kilometer 40 ging eine Frau aus den Zuschauerreihen neben mir her, die versucht mich zum Laufen zu motivieren. Sie sagte, dass ich es bestimmt schaffen würde und es nicht mehr weit sei, „auf den letzten Kilometern kannst du laufen“ und „dass schaffst du“ sagte sie. Mir kamen fast die Tränen. Ich meinte, dass das nicht ginge, weil meine Waden sich immer verkrampfen würden, sobald ich anlaufe. „Soll ich dir den Krampf heraus massieren?“ frage sie… ich war total verblüfft, berührt und freute mich, weil das Angebot es so selbstlos klang.
Ich bedankte mich herzlich und verneinte dennoch. Sie akzeptierte das (auch wieder sehr freundlich) und ich versuchte mal wieder ein paar Meter zu laufen…

So machte ich die nächsten 2 Kilometer weiter. Laufen und gehen in immer kürzeren Abständen. Ich versuchte auf den Hacken zu laufen und die Fußspitzen anzuziehen, um so eine Spannung auf die Waden zu geben (wie beim Dehnen) aber das half nur wenig…

Bei Kilometer 42 gab es eine Bühne. Ich hörte plötzlich in einer enormen Lautstärke „Dirk ich liebe dich!“. Ich drehte mich überrascht um und sah meine Frau. Sie hatte das Mikrophon der Moderatorin in der Hand und sagte „es ist nicht mehr weit, du schaffst das“. Ich freute mich wahnsinnig über diesen Zuspruch, winkte, versuchte mit Schwung anzulaufen und wäre beinahe gestürzt. Meine beiden Waden machten dicht… Viel zu viel Schwung!
Ein Raunen ging durch die Menge, weil mein Versuch ziemlich kläglich aussah.
Und, weil durch die Ansprache alle Blicke auf mir lagen…

Aber zum schämen war es zu spät.

Ich wollte nun das Ziel irgend wie laufend passieren, und trabte so vorsichtig, wie es irgend ging, an. Das funktionierte. So watschelte ich mit angezogenen Füßen und Zehen und erhobenen Hauptes und irgendwie dann doch laufend durchs Ziel…

Im Ziel

Im Ziel dachte ich kurz ernsthaft darüber nach, ob ich die Finisher Medaille und das T-Shirt nicht haben wollte, weil ich ja (für mich) offiziell bei Kilometer 29 aufgegeben hatte, aber nach (ganz) kurzer Überlegung fand ich, dass sie mir nach dieser Quälerei dennoch zustanden…

Die Krämpfe? Waren ab dem Ziel nicht vorhanden solange ich nur ging…

Ich nahm mir ein paar Isogetränke eine Apfelsine ein paar Cola – Afri-Cola (Lecker ). Am Weizenbierstand war es mir zu voll – ich hatte keine Lust mich da anzustellen.

So ging ich zu meiner Frau und meinem Freund die „draußen“ warten mussten und die „beglückwünschten“ und bedauerte mich angemessen und wir fuhren nach Hause…

Fazit

So, nun Butter bei die Fische.

Ich war ordentlich vorbereitet. Zumindest genug um einen Marathon zu absolvieren – ich hatte genügend Lange Läufe (über 30 Kilometer) vor dem Marathon in den Knochen..

Aber leider hatte ich das Tempo, dass ich die ersten 10 Kilometer anging nicht hinreichend trainiert.  Ich hatte auch nicht geplant so schnell zu laufen es sind schlicht und einfach die Pferde mit mir durchgegangen.

Der Grund dafür ist einfach:
Nominell, also nach meinen Vorleistungen auf 10 Kilometern und dem Halbmarathon, sollte ich in der Lagen sein einen Marathon in 3:30:00 zu finishen. Aber das gilt halt nur, wenn man sich ganz spezifisch darauf vorbereitet.
Wenn man jedoch, so wie ich, wegen der genügend langen Läufe in den Knochen (von denen ich die meisten aus Spaß an der Freude absolvierte)  und ein paar unspezifischen schnellen Läufen meint (die wohl alle gut gelungen aber eben nicht auf einen Marathon abgestimmt waren), einen Marathon in der bestmöglichen Zeit absolvieren zu können, dann ist man selber schuld, wenn man ins Ziel humpelt.

Ich hätte mich schlicht nicht hinreißen lassen dürfen, die ersten 10 Kilometer „alles oder nichts“ zu spielen. Das ist offensichtlich nach hinten losgegangen.

Das mit den krampfenden Waden ist so ein Ding. Ich hatte natürlich schon einmal krampfende Waden aber das war immer nach den sportlichen Ereignissen…
Ich bin mir fast 100% sicher, dass das so eskalierte, lag an meiner langen Gehpausen irgendwann nach Kilometer 29. Meine Waden dachten „ok, nu ist‘s zu Ende“, und gingen in Reparaturmodus (oder was auch immer Waden nach einem langen harte Lauf so tun). Als ich dann doch weiterlief, waren sie einfach nur erschreckt, die Waden.
Ich bin mir fast sicher, wenn ich durchgelaufen wäre (egal wie langsam), ich hätte diese Probleme so nicht gehabt.

Dass ich bei Kilometer 29 komplett aufgeben wollte, ist ein wenig schräg, denn selbst wenn  mein Puls sehr hoch war, ich hätte weiterlaufen können – wenn auch nur langsam. Natürlich.

Zudem:
Mittlerweile bin ich mir sicher (und ich glaube, schon während des Laufs war mir das klar), ich hätte mir meinen Puls einfach nicht anschauen dürfen. Ich weiß aus anderen Wettkämpfen, dass das nicht klug ist. Man hat in Wettkämpfen einfach höhere Pulse als im Training und kann damit gut laufen.
Mich hat die Zahl aber so erschreckt, dass ich mir schlicht nicht zutraute, weiter zu laufen – bzw. mir wurde  meine Erschöpfung (zu) bewusst.
Sehr sicher wäre ich nicht mehr bei 3:45h ins Ziel gekommen, aber die unter 4 Stunden wäre gut drin gewesen. Die 4er Pacer haben mich erst überholt, als ich schon wegen der Krämpfe mehr wanderte als lief…

Was aber noch wichtiger ist: Das Erschrecken über den Puls hatte im Grunde nur das auf die Straße gebracht, was latent schon die ganze Zeit in meinem Kopf Vormacht erlangen wollte: Ich hatte keine Lust einen Marathon zu laufen. Es ergab für mich, tief in mir drin, keinen Sinn. Nicht ein bisschen… Nur wollte ich mir das nicht eingestehen. Vorher.
Ich hatte den Wunsch mir die Sub 4 Sub 3:45 oder sogar Sub 3:30 zu holen. Aber ich sah und sehe das Laufen eines Marathons derzeit nicht als etwas an, das mir Freude bereitet.
Vielleicht, ja, vielleicht, wenn ich z.B. die 3:45 hätte erlaufen können.
Vielleicht, hätte ich diesem Lauf mehr abgewonnen, aber selbst als ich dieses Szenario im Vorfeld durchspielte, hatte ich schon den Gedanken, dass das dann wohl erst einmal mein letzter Marathon sein würde…

Letztendlich muss ich mir wohl eingestehen, dass Marathon und ich nicht wirklich kompatibel sind. Das ist vor allem so, weil man bei einem Marathon eigentlich immer seinen Schatten schlagen will. Um das vernünftig zu können, muss man aber ordentlich – nach Plan und vor allem durchgängig mit eben diesem Ziel trainieren. Das wiederum ist passt nicht in meine Vorstellung von meinem Privatleben.

Zudem habe ich schon seit längerem so meine Probleme mit dem Laufen auf der Straße. Oder besser, mit dem weiten Läufen auf der Straße… Im Wald im Berg mit vielen Höhenmetern und über Stock und Stein laufe ich gern mal 30, einmal sogar 40 Kilometer.
Das Straßenmarathonlaufen aber, werde ich wohl nicht weiter verfolgen. (Zumindest ersteinmal nicht)

Ach ja, ich beendete den Marathon mit einer 4:24:25

Daten Zahlen Fakten:
http://run.umschweife.de/shared/j6yr

So, und nun ist erst einmal der Teutolauf dran. 🙂

2 Gedanken zu „15. Münstermarathon – bis einer weint…

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