Denn es will Abend werden…. (Lukas 24, 29)
Ok, ganz so drastisch ist es nicht um meine Gefühle bestellt, aber der Abend des Jahres steht bald an.
Der November hat sich am letzten Wochernende noch einmal mit all der goldenen Pracht – die eigentlich nur dem September zusteht – gezeigt, um zu sagen:
„Ich lege mich jetzt zur Ruh‘ und es wäre schön, wenn nach meinem Aufwachen noch alle Tannenbäume stehen würden…“
In Anlehnung an das nun anstehende Wetter und die damit vorherrschenden Farben, habe ich diese Seite gestalterisch etwas verändert und ein paar Fotos eingepflegt:
Und zum Schluss noch ein Gedicht:
Über allen Gipfeln
Ist Ruh‘
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde
Warte nur, balde
Ruhest Du auch.
Leider stammen diese Zeilen nicht aus meiner Feder, sondern aus der des Herrn Goethe.
Dieses Verslein ist in der Hütte „Goethehäuschen“ bei Ilmenau zu lesen:
„Bei einem seiner insgesamt 28 Aufenthalte in Ilmenau übernachtete Goethe, nach einer Wanderung durch die Ilmenauer Berge, allein in der kleinen Schutzhütte auf dem Gipfel des Kickelhahns. Fasziniert vom anbrechenden Abend und der absoluten Stille schrieb er [es] mit einem Stift an die Holzplanken der Hütte[… .]“. (http://www.ilmenau.com/gipfel.asp)
Ich war im vorletzten Jahr selbst auf dem Krickelhans und habe mir diese Hütte angesehen. Zu wissen, dass Goethe vor über 200 Jahren in eben dieser Hütte stand und eben diese Aussicht genoss, erfüllte mich mit ebendem Gefühl, das mein Körper für solche Situationen bereithält:
Ein kleines Kribbeln im Bauch, das mit meiner Entdeckungslust immer einhergeht, eine gewisse Neugierde, gepaart mit einer unbestimmten Wehmut, die der Erkenntnis der Endlichkeit, durch das Wissen und kennen der Altvorderen, entspringt.
Also:
Das Alte geht – das Neue wird kommen.
Ich wünsche einen schönen Winter.